Mein erstes Nordic Business Forum ist soeben zu Ende gegangen, mit einem großartigen Auftritt von Malala Yousafzai (Malala Fund). Bei vielen Konferenzen findet man mich draußen am Kaffeestand, weil dort die interessanten Gespräche sind, während auf der Bühne Corporate Dudes versuchen, ihren Salespitch als Vortrag zu tarnen.

Beim Nordic Business Forum habe ich keinen einzigen Vortrag verpasst, das Line-up war erstklassig und die Themen sehr gut ausgewählt und abgestimmt. Be:Change war das Motto der Konferenz, ein Aufruf an jeden Einzelnen, Teil des so notwendigen Wandels zu sein. KI, Klimawandel, Kapitalismus, Leadership, Mental Health – all diese Themen verdienen es, dass wir uns um die kümmern. Wie das geht und was getan werden kann, wurde aus unterschiedlichster Perspektive aufgezeigt.

Niemand zeigte beeindruckender als Malala, welche Kraft der Veränderung in jedem von uns steckt. Patrick Lencioni gab Hinweise, wie man die Super Powers (Working Geniuses) von Teammitgliedern aktiv nutzt und wie dies uns glücklicker uns besser macht, Sheena Iyengar gab hands-on Hinweise, wie man Innovative Lösungen praktisch entwickelt. Rebecca Henderson zeigte auf, wie non-optional die Auseinandersetzung mit Klimawandel ist und wie stabiles Klima die Basis unserer aktuellen Hochkultur ist, während Mo Gawdat vor den Gefahren von KI warnte.

Scott Galloway sah die Opportunities von KI insgesamt positiver, warnte aber vor den “mendacious fucks” im Silicon Valley, die sie für den eignen Profit zum Schaden der Menschheit einsetzen würden. Er warb für mehr Regulierung und Kontrolle und nannte TikTok das größte und gefährlichste KI Unternehmen der Welt. Mikko Hypponen ordnete KI im Business-Kontext ein und zog parallelen zwischen KI und Quantum-Computing. Beides sei 40 Jahre im Kommen gewesen, Quantum könne genauso schnell wie KI eine breite Relevanz erreichen.

Jos De Blok erzählte von seiner weitgehend führungslosen Organisation, in der über 15.000 Pflegekräfte selbst organisiert 20% des niederländischen Pflegemarkts abdecken. Nicolai Tangen vom norwegischen Sovereign Wealth Fund hält mit seinem Fonds 1,5% aller weltweit börsennotierten Unternehmenswerte und sucht immer die Werte, an die keiner außer er und sein Team glaubt (that is where the money is). Tim Ferriss hat zehn Jahre Pause von Konferenzauftritten gehabt, das merkte man ihm leider etwas an, trotzdem nett ihn zu hören.