Die Rolle der SEO-Gurus, die lange als heimliche Drahtzieher des Abverkaufs galten, relativiert sich also. Zumal sich der SEO-Markt immer weiter ausdifferenziert, neue Unterdisziplinen schafft und weitere Spezialisten hervorbringt. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Trends wie Social Media und der Mobile-Boom fragen auch in der SEO-Branche nach ständig neuen Lösungen. 

Ein solcher neuer Trend ist das Online Reputation Management   im Vergleich zum SEO-Volumengeschäft noch ein kleines, von Hand gehegtes Pflänzchen. Für viele Experten ein Markt der Zukunft, denn schon heute kommt kaum ein Arbeitsvertrag ohne Vorab-Recherchen im Netz zustande. Online Reputation Spezialisten haben es sich zur Aufgabe gemacht, Jugendsünden und unliebsame Zwischenstationen auf die hinteren Plätze des Google-Rankings zu verdrängen. Eine aufwändige Dienstleistung, die nicht nur von Politikern, Managern und deren Arbeitgebern in Anspruch genommen wird, sondern zunehmend auch von Angestellten ohne Führungsverantwortung.

Auch die sozialen Netzwerke bieten ein reichhaltiges Betätigungsfeld für Optimierer, die in diesem Falle unter dem Label SMO (Social Media Optimization) firmieren. Bislang gibt es aber nur wenige Anbieter, die es konsequent beackern und ihren Kunden einen Mehrwert in Form von „garantiertem“ Umsatz liefern können. Nicht immer stehen der Fan-Aufbau und der Abverkauf auf Facebook im Vordergrund. Vielmehr lautet die Aufgabe in vielen Fällen, User Generated Content für das Linkbuilding zu nutzen und optimierte Inhalte jedweder Art in die Netzwerke zu spülen. Eine Entwicklung, die noch nicht am Ende sein dürfte, denn die Suchmaschinen berücksichtigen die Interaktion der User mit den Inhalten nur unzureichend. Mit Veränderungen in diesem Bereich ist also ebenso zu rechnen wie den mit neuen, passenden Optimierungsansätzen.

Zu guter Letzt das Thema Mobile Optimization: Was sich heute noch als Übertragung klassischer SEO-Regeln auf die reduzierte Display-Welt der Smartphones und Tablets darstellt, könnte schon bald zum Terrain weiterer Spezialisten werden. Angesichts der Wachstumsprognosen für diese Gerätegattung dürften sich in nächster Zeit weitaus mehr Dienstleister mit den Besonderheiten von Googles Mobile Index befassen.

Schauen wir uns an, welche SEO-Spezialisten von sich reden machen werden.

Manuel Fuchs ist ein äußerst eloquenter Freelance SEO, der sich seit seinem 16. Lebensjahr mit dem Thema Webentwicklung und SEO beschäftigt.

Allerdings fährt er gern unterhalb des Radars, tritt also weniger in Erscheinung als die bekannten Köpfe der Branche. Er befasst sich vor allem mit hochwertigem Content und der Frage, wie Google seinen Algorithmus weiter in diese Richtung verändern wird. Sein Motto lautet Klasse statt Masse, entsprechend ist er Verfechter einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Arbeit.

Pelle Boese, Geschäftsführer und Mitgründer der Gjuce GmbH, ist trotz seines Namens ein äußerst freundlicher,

kommunikativer und zugleich visionärer Vertreter aus dem Mobile SEO-Bereich. Er und sein Gründungspartner waren schon vor vielen Jahren vom großen Durchbruch mobiler Technologien fest überzeugt. Kein Wunder, denn Boese ist nach Stationen wie Sevenval und YOC in der Mobile Branche seit langem fest verwurzelt. Neben Gjuce gibt es keine andere Agentur, die sich in dieser Form auf die Mobile Optimierung spezialisiert hat. Boeses Unternehmen versteht sich weniger als reiner SEO-Abwickler sondern als Berater zwischen technischen Dienstleistern und Unternehmen.

Thorsten Loth, Head of Performance Marketing bei Sparhandy GmbH, hat viele Jahre als Head of SEO auf Agenturseite gearbeitet.

Jetzt rockt er das Thema auf Unternehmensseite. Der bekennende Heavy Metall Fan – ohne Slayer T-Shirt sieht man ihn selten – setzt dabei besonders auf den Einsatz von Virals, Social Media Inhalten und gezielte Aktionen mit Bloggern. Loth gehört seit kurzem zum erlesenen Kreis des Expertenbeirates SEM im BVDW. Dort wird über die Vergabe des BVDW-Zertifikates SEO/SEA an Agenturen entschieden, die sich dafür harten Bewertungskriterien stellen müssen.

Für Dominik Schwarz, Projektleiter SEO der klickfreundlich GmbH, bedeutet gute Suchmaschinenoptimierung, Ordnung und Struktur ins (häufig vorhandene) Chaos zu bringen

Und dabei auch im Blick zu behalten, wie sich eine Website innerhalb der nächsten zwei, drei oder fünf Jahre weiterentwickeln wird. Schwarz zeichnet sich durch sein ausgeprägtes fachliches Know how und seine Beratungsstärke aus. Die Kombination aus Inhouse-SEO-Abteilung und externer Agenturdienstleistung ist für ihn   selbst Agentur-Mann   kein Widerspruch, sondern eine wichtige Voraussetzung für den gewünschten Erfolg.

Marvin Staufenberg, Freelance SEO-Experte, hält sich selbst in der Szene stark zurück, obwohl er durch sein Studium einen engen Bezug zum Thema Kommunikation und PR hat.

Vor diesem Hintergrund kann er gut einschätzen, welchen Einfluss bestimmte Hinterlassenschaften im Internet auf die öffentliche Wahrnehmung einer Person haben. Mit seiner Arbeit im Bereich Online Reputation Management, bei der er SEO- und PR-Maßnahmen miteinander verschmilzt, darf er als einer der Vorläufer gelten. Er ist aber nicht nur für einzelne Manager sondern auch für mittelständische Unternehmen als Optimierer tätig und achtet auch hier stark auf das Gesamtbild, das ein Unternehmen nach außen verkörpern will.