Getrieben von immer mehr Inventar und immer neuen Werbeformen (sprich mehr Wettbewerb) erleben wir heute einen Display-Werbemarkt, der wie ein frisch gekochter Pudding noch komplett in Bewegung ist und bislang nur wenige feste Inseln gebildet hat. Werbungtreibende freuen sich über die vielen Möglichkeiten, Kunden präzise und ökonomisch zugleich anzusprechen. Nur: Komplexitätsreduzierung sieht anders aus.
Aktuell ist zu beobachten, wie die einstmals klaren Grenzen zwischen Premium-Vermarktern und Performance-Netzwerken mehr und mehr ausfransen. Denn die Premium-Vermarkter müssen darauf reagieren, dass auch die Performance-Netzwerke größtenteils Platzierungen in qualitativ überzeugenden Umfeldern zu bieten haben – zu einem Bruchteil des regulären Preises. Und die Performance-Netzwerke müssen eine Antwort darauf finden, wie sie dem wachsenden Interesse an höherer Planbarkeit begegnen können, ohne ihr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis in Frage zu stellen.
Wer hat die Nase vorn? Die Premium-Vermarkter, wenn es darum geht, intelligente Performance-Deals zu entwickeln? Oder werden die Performance-Netzwerke ihnen mit verlässlichen Premium-Platzierungen zuvorkommen? Ich persönlich sehe die Performance-Player im Vorteil. Denn es ist leichter, ein Produktportfolio nach oben zu erweitern: Das Unternehmen kann sein Geschäft bereits mit niedrigeren Margen erfolgreich betreiben und muss keine Angst ums Image haben, wenn es mit höherwertigen Produkten an den Markt geht. Ligatus zeigt bereits, wie „Premium Performance“ aussehen kann, Microsoft zieht inzwischen nach. Langfristig werden die beiden Display-Welten ohnehin vollständig miteinander verschmelzen.
Schauen wir uns an, welche Persönlichkeiten an diesem Rennen mitwirken und die Entwicklung voran treiben.
Eddie Meisel, Managing Director Adjug
Eddie bringt mit Adjug nach Adviva und ValueClick Media bereits sein drittes Start-Up auf Erfolgskurs. Adjug ist ein Echtzeitmarktplatz für Onlinewerbung. Advertiser und Publisher vermarkten Werbeflächen und Anzeigen auf einer einzigen Plattform. Heraus kommt eine günstige, gut steuerbare Performance orientierte Display-Kampagne mit hoher Reichweite, Transparenz und Wirkung, die durch gezieltes Targeting noch verstärkt wird. Durch die Mehrheitsbeteiligung von Tomorrow Focus hat Adjug auch kompletten Zugriff auf das hochwertige Seitenportfolio von Tomorrow Focus und Exklusivität bei der Restplatzvermarktung dieser Seiten.
Scott Woods, Commercial Director von Facebook Deutschland
Ein echtes Urgestein der deutschen Onlinevermarktung ist Scott Woods. In den USA hat Facebook bereits Google als die meistbesuchte Seite überholt. Wenn man einem sozialen Netzwerk zutraut, ein schlagkräftiges Display-Geschäft aufzubauen, dann der Truppe von Mark Zuckerberg. Wir können also davon ausgehen, dass Facebook unter Woods‘ Federführung auch in Deutschland bald ein gewichtiges Wörtchen mitredet in der Vermarktung, auch wenn das Team noch klein ist.
Johan Klaesson, CEO von Admeta
Johan gehört zu denjenigen, die der Macht der Restplatzvermarkter und Adnetworks entgegensteuert. Mit Admeta gibt er den Publishern die notwenigen Systeme, um selbst ihr unverkauftes Inventar intelligent zu platzieren und so konkret etwas gegen den Machtverlust gegenüber den Networks zu tun. Johan Klaessson sieht Deutschland als den wichtigsten Markt in Europa. Die Schweden stecken inmitten der Planungen für den Aufbau ihres Unternehmens hierzulande.
Sacha Berlik, Gründer und CEO der mexad GmbH
Sacha ist ein digitaler Mediaoptimierer, der die Display-Advertising-Welt mit der Effektivität des Suchmaschinenmarketings verbindet. Da keine Zwischenhändler – also „Online-Vermarkter“ – zwischengeschaltet sind, kommt es bei mexad zu einer direkten Preisbildung mit den Publishern und den AdExchanges auf Basis des auktionsbasierten, aktuellen Marktpreises. Hierdurch wird eine maximale Reichweite erzielt zu einem sehr kleinen Preis und mit ebenfalls hoher Transparenz.
Matthias Wahl, Geschäftsführer der OMS Vermarktungs GmbH & Co. KG
Mattias hat die Vermarktung der OMS-Titel ins Haus zurück geholt, nachdem sie lange von einem externen Vermarkter betreut wurden. Die notwendigen Investitionen in die Produkte und die effektive Platzierung des Portfolios am Markt traute er einem externen Vermarkter im sich weiter verschärfenden Wettbewerb nicht mehr zu. Trotz seines Starts im Krisenjahr 2009 ist es ihm gelungen, den neuen Display-Vermarkter schnell in den Top 15 des AGOF-Rankings zu etablieren.