Wie stellen Sie sich den klassischen Lufthansa-Vielflieger vor? Businesskasper, oder? Curt Simon Harlinghausen ist Nr. 1 Kunde der deutschen Lufthansa und mehr in der Luft als ein durchschnittlicher Lufthansa-Pilot. Er ist der gefragteste Speaker rund um Digitale Kommunikation und hat daher so irrsinnige Agenden wie SXSW in Austin, kurz zurück nach Deutschland, um auf der CeBIT zu sprechen, und dann wieder ab an die Westküste, um bei der Facebook F8-Konferenz zu sein. Die Veranstalter sollten ihre Events nach Simons Terminkalender planen, denn nun fehlte er auf der AllFacebook-Konferenz in München. Er ist das, was man Serial Entrepreneur nennt, führt mehrere Firmen, beteiligt sich noch ehrenamtlich im BVDW und lehrt an der DDA. Zu Recht wurde er hier 2010 auch Dozent des Jahres.

Dabei ist Simon nie gehetzt, hat immer Zeit für einen Schnack und glänzt durch smarte Ideen. Der nette Typ von nebenan und nicht der Businesskasper aus der Lounge. Das macht ihn sicher einzigartig.
Viele von Ihnen werden Ihnen kennen, aber wie stellt er sich meinen Fragen… Und ich bin begeistert, dass er meinen Begriff des Digital Enthusiasten noch nicht kennt.

Viel Spaß beim Lesen und beim Ostereier-Suchen!

Genießen Sie das lange Wochenende und wir sehen uns nächsten Freitag wieder.

Ihr
Harald R. Fortmann

Curt Simon Harlinghausen im Digital-Check mit Executive Search Director Harald R. Fortmann

1) Was wolltest du als Kind werden?

Profi-Sportler.

2) Wie würden deine Mitarbeiter deinen Führungsstil beschreiben?

Empathisch, offen, verständnisvoll, visionär, kreativ, lösungsorientiert – zu wenig Zeit vor Ort, zu wenig transparent, muss besser delegieren.

3) Und wie du selbst?
Empathisch, offen, verständnisvoll, visionär, kreativ, lösungsorientiert – zu wenig Zeit vor Ort, zu wenig transparent, muss besser delegieren.

4) Stichwort War for Talents: Wie gelingt es dir, die besten Mitarbeiter zu finden?

Durch Vorträge, Dozententätigkeit, Netzwerke der Mitarbeiter, PR, Empfehlungen, tumblr (#whenyouworkatakom360), Events und Weiterbildungen.

5) Und wie hältst du sie?

Faire Bezahlung, agenturungewöhnliche Arbeitszeiten zwischen 9 und 19 Uhr, Flexibilität und Offenheit, Weiterbildung, Konferenztickets, Home-Office-Optionen, gute Stimmung, offenes Ohr, Events und Empathie.

6) Was bedeutet der digitale Wandel für dich im Alltag und auf der Arbeit?

Wir leben vom digitalen Wandel. Es ist aber wie für alle Unternehmen eine Herausforderung mit der Agilität und den ständig neuen Themen, Plattformen, Anforderungen und Fragen umzugehen. Da ist der Austausch und die Unterstützung durch unsere Experten wichtig. Fail fast. Es gilt, schnell zu erkennen, wenn es nicht so funktioniert, um dann ebenso schnell eine Lösung zu finden und diese innerhalb der Agentur zu teilen.

7) Die Risiken der Digitalisierung stehen oftmals im Vordergrund, wir möchten das Positive herausheben. Welche Chancen ergeben sich deiner Meinung nach durch sie?

Effektivere, transparente Prozesse durch hohe Automatisierungsgrade. Globale Aktivitätsfelder und grenzübergreifende Zusammenarbeit. Veränderung der Medienwelt und der Gesellschaft durch neue Werte im Beruf, der Politik und Erziehung.

8) Welche Schritte in Richtung digitale Transformation hast du in deinem Unternehmen angestoßen?

Als Digital Agentur stecken wir mitten drin. ABER ich mag den Begriff Transformation nicht, da wir uns in einem Evolutionsprozess befinden, der kein absehbares Ende hat. Ich sehe uns mehr in der digitalen Pubertät, wo jeder nach Orientierung sucht und sich ausprobiert.

9) CEO, CDO, CIO, CTO, CMO, CFO, … – wer sollte die Digitalisierung der Unternehmen vorantreiben und warum?

Alle. Denn alle müssen ihren Beitrag leisten. Der CDO bekommt aber eine besondere Rolle zugeschrieben, da er als Aggregator und Richtungsgeber fungieren muss. Hier gilt es Silos aufzubrechen und insbesondere für die interne Entwicklung zu sorgen.

10) Wandel ist stets eine Herausforderung. Wie kann es gelingen, dabei alle Mitarbeiter mitzunehmen?

Es wird nicht klappen, alle Mitarbeiter mitzunehmen. Insbesondere bei großen Unternehmen. Die Frage ist viel mehr, wie die Unternehmen einen „Sense for ambition“ schaffen, es also hinbekommen, dass die Mitarbeiter eigenes Interesse an einer gemeinsam erfolgreichen Zukunft entwickeln. Um so größer die Unternehmen, um so schwieriger wird es alle Beteiligten auf ihrem Niveau abzuholen und zu begleiten. Das hat nichts mit dem Alter, sondern viel mehr mit der persönlichen Bereitschaft und Offenheit zu tun.

11) Digitaler Enthusiasmus ist für dich?

… ein neuer Begriff.

Vielen Dank Simon!

Curt Simon Harlinghausen im Netz: FacebookLinkedIn, Twitter, Xing

Vorherige “Digital-Checks”:

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