Natascha Grün habe ich vor einigen Wochen auf dem Online-Karrieretag in München kennen gelernt. Sie war auf meinem Unternehmer-Panel zum Thema „Gründer aus der Online-Branche über Ihre Erfolgsgeschichten und welche Mitarbeiter sie suchen – und welche nicht.“ Während der Vorbereitung auf das Panel las ich ihre Vita: Model, Gründerin. Schaute mir die Website an und erkannte auch gleich das Potenzial ähnlich dem US Vorbild renttherunway.com. Allerdings hatte ich den Firmenname dresscoded in Zusammenhang mit Code, sprich Programmierung gebracht. Aber da sieht man den Interpretationsspielraum.
Natascha hatte einen ausgezeichneten Auftritt, sie begeisterte das Publikum und mich vor allem durch Ihre Leidenschaft und den Gründergeist. Anpacken, nicht darüber reden – oder wie man bei uns in Hamburg sagt: Nicht lang schnacken!
Das Businessmodell ist dabei viel erfolgreicher, als ich mir vorstellen konnte. Denn das Netzwerk von Natascha hinein in die politische und gesellschaftliche Szene ist ausgezeichnet und so kann sie Promis wie Karen Webb, Nadja Uhl, Viktoria Lauterbach, Ruth Moschner und andere als Testimonials auffahren. Aber auch hochrangige Politikerinnen oder Politikergattinen gehören zu den Kundinnen.
Ob Bunte, Gala, Handelsblatt oder Wirtschaftswoche – sie bekommt Presse wie wenige andere Start-Ups in der wirtschaftlichen Größenordnung. Ausgefallene Parties, wie zuletzt in der Paridiso Tanzbar sorgen für weitere Reichweite in tollen, von Promis überfüllten Bildergalerien. Danke nochmals für die Einladung, liebe Natascha, ich wäre zu gern dabei gewesen.
Aber vor allem ist Natascha für mich das, was Deutschland noch viel mehr braucht – eine mutige Gründerin, die aus Passion ein Unternehmen gegründet hat, nicht auf den Exit schielt, sondern erfolgreich ein Unternehmen aufbauen will. Ich hatte einige von ihnen, wie Andrea Pfundmeier bereits hier im Interview. Ich wünschte mir aber, dass viel mehr Frauen den Mut haben, denn die Zahlen sprechen für sich. Die Männer sind hier noch in der klaren Überzahl.
Lernen Sie Natascha kennen und ich bin mir sicher, Sie oder Ihre Frau werden schon bald begeisterte Kunden sein.
Ich wünsche Ihnen ein tolles Herbstwochenende und sammeln Sie die ersten Kastanien!
Ihr
Harald R. Fortmann
1) Was wolltest du als Kind werden?
Prinzessin. Schon als Kind habe ich Hausarbeiten gehasst und Prinzessinnen waren in meinen Augen die einzigen Menschen, die weder staubsaugen noch bügeln müssen.
2) Wie würden deine Mitarbeiter deinen Führungsstil beschreiben?
Fordernd aber auch sehr partnerschaftlich, jederzeit offen für Kritik und Veränderungen.
3) Und wie du selbst?
Fordernd und fördernd: Ich erwarte von meinen Mitarbeitern, wie von mir selbst, dass sie ihre Arbeit mit vollem Einsatz ausüben, eigenständig handeln und vor allem mitdenken. In einem Start-up ist es wichtig, dass alle mit Leidenschaft dabei sind und maximalen Einsatz bringen.
4) Stichwort War for Talents: Wie gelingt es dir, die besten Mitarbeiter zu finden?
Wir sind noch ein relativ junges & kleines Unternehmen, deshalb ist dies eine der großen Herausforderungen. Bisher kommt noch viel über mein eigenes Netzwerk.
5) Und wie hältst du sie?
In einem Start-up wie DRESSCODED haben die Mitarbeiter einen recht grossen Gestaltungsfreiraum und das macht die Arbeit für viele spannend. Da es bei uns keine starren Strukturen gibt, werden sie in viele Bereiche einbezogen und können viele ihrer Ideen umsetzen. DRESSCODED ist in erster Linie ein Online-Verleih für Abendkeider & Dirndl, aber es gibt auch einen stationären Showroom, wo die Kundinnen die Kleider anprobieren können. Man hat viel Kundenkontakt mit spannenden Persönlichkeiten, da ein Großteil unserer Kundinnen Geschäftsfrauen, Politiker, Schauspielerinnen oder Moderatoren sind. Andererseits bekommt man einen Einblick in die recht komplexen technischen Prozesse, die der Verleihvorgang mit sich bringt.
6) Was bedeutet der digitale Wandel für dich im Alltag und auf der Arbeit?
Da wir ein digitales Unternehmen sind, ist der digitale Wandel für uns Alltag, aber gleichzeitig auch eine große Herausforderung. Neue Endgeräte, Anzeigenformate und Programmiermöglichkeiten stellen uns täglich vor neue Aufgaben. Privat kann ich mir ein Leben ohne Handy kaum mehr vorstellen, es erleichtert einem einfach vieles. Mann bekommt sofort und überall die Informationen die man gerade braucht und kann mit jedem, egal wo man gerade ist, kommunizieren. Digitale Auszeiten gibt es bei mir fast nie.
7) Die Risiken der Digitalisierung stehen oftmals im Vordergrund, wir möchten das Positive herausheben. Welche Chancen ergeben sich deiner Meinung nach durch sie?
Für unser Geschäftsfeld ist Digitalisierung ein Segen. Auf klassischem Weg könnten wir niemals eine so große Reichweite erzielen. Da alles messbar ist, können Kundenwünsche außerdem viel gezielter und effizienter erkannt und erfüllt werden.
8) Welche Schritte in Richtung digitale Transformation haben hast du in deinem Unternehmen angestoßen?
Wir sind schon digital gestartet und es ist bei uns ein stetiger Prozess. Verbesserungsmöglichkeiten ergeben sich fast täglich durch eigene Beobachtungen und Kundenvorschläge, es ist jedoch eine große Herausforderung diese im laufenden Geschäft zeitnah umzusetzen.
9) CEO, CDO, CIO, CTO, CMO, CFO, … – wer sollte die Digitalisierung der Unternehmen vorantreiben und warum?
Bei kleinen Unternehmen wie uns eigentlich jeder.
10) Wandel ist stets eine Herausforderung. Wie kann es gelingen, dabei alle Mitarbeiter mitzunehmen?
Wir haben keine klassische Struktur und sind ein sehr kleines Team. Bei uns sind die Mitarbeiter aus eigenem Interesse an Erleichterungen der täglichen Arbeiten interessiert. Diese Verbesserungen befinden sich zu 80% in der digitalen Domäne.
11) Digitaler Enthusiasmus ist für dich?
Es ist die Zukunft und es ist spannend, ein Teil davon zu sein. Digitaler Enthusiasmus heißt für mich, jeden Tag Altes zu hinterfragen und den Mut zu haben neues auszuprobieren.
Vielen Dank, Natascha!
Natascha Grün im Netz: XING, LinkedIn
Vorherige “Digital-Checks”:
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