Kennen Sie das auch? Sie sind im Hotel, hatten eh eine kurze Nacht und haben auch im fremden Bett nicht so gut geschlafen. Sie schleppen sich ins Badezimmer, denn um 8h30 wartet schon das nächste Meeting auf Sie. Und dann: ein kleiner Duschkopf, ein schwacher Wasserstrahl. Für mich auf jeden Fall der Beginn eines schlechten Tages. Daher haben wir zu Hause Hansgrohe Regenduschen und der Tag kann kommen… Das alleine war sicherlich nicht die Motivation von Thomas Forster, seine 23-jährige Karriere auf der Medienseite an den Nagel zu hängen und auf die Industrieseite zu wechseln. Auch nicht das vielbesagte Zeitungssterben, so versicherte er mir.

Kennengelernt habe ich Thomas in seiner Rolle als Ressortleiter bei der W&V, der Pflichtlektüre für die Marketing- und Werbebranche. Als er vor gut zwei Jahren dann auf die Industrieseite wechselte, wurde ich neugierig, mit welcher Motivation und vor allem welchem Erfolg. Heute wirkt Thomas sehr zufrieden und von seinem Job begeistert. Er schildert die Ähnlichkeiten, die im Editorial Team im Vergleich zur Medienbranche bestehen; ähnliche Strukturen, ähnliche Tools (jedoch modernere IT-Infrastruktur) undeine Art Newsroom. Fasziniert hat ihn vor allem das Facettenreiche, die globale Steuerung der Themen. Er vergleicht seinen Job mit der Erstellung des Mantelbogens und die lokalen Gesellschaften liefern den Regionalteil. Er spricht nach wie vor mit Medienbegriffen, so parallel sind die Welten also tatsächlich. Inhatlich war es erst mal eine Lernkurve, aber ähnlich den “Neuen Produkten”, über die er bei der W&V berichtete, sind auch die Hansgrohe Produkte mittlerweile sehr technisch. Diese dann “menschlich” zu machen, das ist sein Ding – begleitet von einem 5-köpfigen Team in der SE mitsamt den lokalen Teams und dem E-Commerce-Team. Spannender Content in über 40 Ländern rund um die Welten von Hansgrohe und der Luxusmarke Axor das ist nun seine Aufgabe und wie ich finde macht er dies sehr erfolgreich.

Lernen Sie Thomas nun kennen und schauen Sie sich ruhig mal seine Arbeit für Hansgrohe und Axor an.

Mit sonnigen Grüßen aus Florida wünsche ich viel Spaß beim Lesen und ein tolles Wochenende.

Ihr

Harald R. Fortmann

Forster Thomas_1_cr_Achim Kraus_12_09

1) Was wolltest du als Kind werden?

Erst Astronaut, dann Lokaljournalist. Aber nur bei der Los Angeles Tribune – wegen der US-Serie „Lou Grant“, die ich immer geguckt habe.

2) Wie würden deine Mitarbeiter deinen Führungsstil beschreiben?

Kooperativ, bisweilen kreativ. Ansprechbar. Performance driven. Alles in allem: bayrisch bodenständig ohne das berühmte „passt scho“ – und mit der Baden-Württemberg typischen Liebe fürs operative Detail.

3) Und wie du selbst?

Fremdbild und Selbstbild müssten eigentlich relativ deckungsgleich sein.

4) Stichwort War for Talents: Wie gelingt es dir, die besten Mitarbeiter zu finden?

Beim „War for Talents“ gibt’s im Schwarzwald sicher Licht und Schatten, um im Bild zu bleiben. Das hellste Licht ist jedenfalls immer eine gut geführte, starke Marke – oder wie in unserem Fall sogar zwei: die Marke Axor, mit der wir das Hochpreissegment bedienen, und die Premium-Marke Hansgrohe. Außerdem sind unsere Jobs einfach spannend: digitale Steuerung in mehr als 40 Ländern, Websites, Facebook, Google+, YouTube, Pinterest. Hinzu kommen Aufgaben wie Digital-Controlling, Vermarktung und Rollouts in die Länder.

5) Und wie hältst du sie?

Indem wir all‘ das bleiben, was uns als Arbeitgebermarke seit 1901 ausmacht: Innovationskraft und Leidenschaft für Thema Wasser, die ansteckend ist. Und indem wir möglichst jeden Tag noch ein bisschen besser werden: bei den Produkten, der Technologie, im Design, im Branding und natürlich in unserer Digital-Performance. Ich denke, das fällt den Job-Suchenden auf…

6) Was bedeutet der digitale Wandel für dich im Alltag und auf der Arbeit?

Seit 1995, meinem Start in die digitale Arbeitswelt, hat sich einiges getan. Was bleibt, ist die Erkenntnis „nix ist fix“: Digitale Kanäle verändern sich in ihrer Ausrichtung, manche kommen und gehen, denk’ nur an einst namhafte Player wie Netscape oder CompuServe. Dann verändern sich natürlich auch die Zugänge zu Lieferanten, Großhändlern, Fachhandel und Endkunden. Bis hin zu einzelnen Themen im Digital-Bereich wie Screendesigns, die Trends unterworfen sind. Am ehesten ist noch die Customer Journey von Bestand, zumindest ändert sie sich nicht kurzfristig, weil dahinter Gewohnheiten und Routinen stehen.
In der Hansgrohe-Arbeitswelt zeigen sich Digitalisierung und sich beschleunigende Märkte übrigens auch: zum Beispiel daran, dass wir in der Redaktion alle Laptops statt stationäre PCs haben. Immer schön flexibel bleiben, heißt das Motto…

7) Die Risiken der Digitalisierung stehen oftmals im Vordergrund, wir möchten das Positive herausheben. Welche Chancen, denkst du, ergeben sich durch sie?

Nie zuvor waren so viele Menschen vernetzt und mobil, in jeglicher Hinsicht – und damit für Unternehmen wenigstens potenziell erreichbar. Die Digitalisierung hat jedoch längst die gesamte Wertschöpfungskette erreicht, von der Produktion über Logistik bis hin zu Kommunikation und After Sales. Die Chance für jede Marke liegt darin, mit weniger hohen kommunikativen Hürden relevant zu werden. Das ist zugleich ihre größte Herausforderung.

8) Welche Schritte in Richtung digitale Transformation hast du in deinem Unternehmen angestoßen?

Wir erfassen mit harten KPIs den Status Quo, und zwar Kanal-übergreifend für Web und Social Media. Davon leiten wir unsere – messbaren – Ziele ab. Voraussetzung ist allerdings eine übergeordnete, regelmäßig mit Agentur-Partnern überprüfte Content-Strategie, inklusive Social Media.

9) CEO, CDO, CIO, CTO, CMO, CFO, … – wer sollte die Digitalisierung der Unternehmen vorantreiben und warum?

Das Thema Digital sollten – bei allem erforderlichen Spezialwissen – alle Personen auf dem C-Level mittragen.

10) Wandel ist stets eine Herausforderung. Wie kann es gelingen, dabei alle Mitarbeiter mitzunehmen?

Das ist für die Hersteller von Produkten mit eigenen Werken definitiv eine Herausforderung, gerade weil der Wandel so allumfassend ist. Praktisch alle traditionell geprägten Industrien sehen sich disruptiven Kräften ausgesetzt. Am Ende hilft nur Offenheit, was die Einschätzung des Markts und die künftige Reise angeht.

11) Digitaler Enthusiasmus ist für dich?

…immer wieder mit Begeisterung auf PC, Tablet und Smartphone zu schauen.

Vielen Dank, Thomas!

Thomas Forster im Netz: LinkedInTwitter, Xing


Vorherige “Digital-Checks”:

 

Sämtliche Beiträge dieser Reihe finden Sie unter diesem Link.